Wer jemals bewusst einen Säugling beim Saugen an der Mutterbrust beobachtet hat,dem wird wie Behauptung,daß das Säugetier
Mensch ein Vampir ist,vielleicht gar nicht so absurd erscheinen.
Nach Sigmund Freud befindet sich das Kind im ersten Lebensjahr im sogenannten oralen Stadium.Für den Neugeborenen ist dies die erste Phase seiner sexuellen Entwicklung.Alle Vergnügungen werden dem Kind über den Mund und das Saugen vermittelt.Der Mund,besonders die Lippen sind daher phantastische erogene Zonen,das Saugen und die Befriedigung des Hungers verschaffen höchste Lust.
Der Psychoanalythiker Karl Abraham hat das erste Lebensjahr in zwei unterschiedliche Perioden unterteilt.
In das frühe orale Stadium von 0-6 Monaten,in dem alles Vergnügen gleichbedeutend mit Saugen ist,und in die darauffolgende sadistische orale Phase,die mit dem Zahnen und der Lust zu beissen einsetzt.
Sadistische Beisslust,sexuelle Befriedigung beim Einsaugen des " weissen Blutes" aus der Mutterbrust,damit erfüllt der Säugling gewissermaßen die Grundvoraussetzung,um als Vampir zu gelten.
Er tötet zwar seine Opfer,dh seine Mutter nicht und huldigt so einen sanften Vampirismus,doch gleichwohl schwächt er sie,indem er ihr das Lebenselexier entzieht,das er selbst zum Überleben braucht.
Interessanterweise hat schon der Volksglaube den Säugling in bezug ´zum Vampir gesetzt:So soll etwa ein Vampir werden,wer nach dem Entwöhnen von der Mutterbrust noch einmal wieder angelegt wird.>> Doppelsauger << werden diese Kinder genannt.Neugeborene die gleich mit Zähnen auf die Welt kommen und bei denen sich von Anbeginn an Sauglust mit Beisslust paare,sind nach slawischen Volksglauben ebenfalls dazu bestimmt,sich in Vampire zu verwandeln.